Bevor ich im Oktober 2016 nach Paris geflogen bin fragte ich Sabrina, mit der ich bereits 2015 in Hamburg einen Shoot hatte, ob Sie nicht Lust hätte ein paar Fotos zu machen. Sie lebt in Paris und da bot es sich an. Sie sagte zu. Alles gut und schön. Ein paar Tage vor Reisebeginn fragte sie mich, ob ich mit ihren Bruder ebenfalls Fotos machen könnte. Sie schickte mir ein Foto und ich sagte ebenfalls zu. Ich hatte bis dato nicht so viel Erfahrungen im Bereich Männerporträts, aber bei den bisherigen Shoots und vor allen Dingen auf Hochzeiten hatte es immer super funktioniert. Als mich Dario, so heißt der Bruder von Sabrina, kurze Zeit später auf Facebook hinzufügte stockte mir der Atem.
Ich dachte nur „Ach du Scheiße!“
Auf meiner Timeline tauchte ein Foto von ihm auf, das ihn auf dem Laufsteg der Pariser Modenschau zeigte. Ich dachte nur „Ach du scheiße!“. Jetzt muss ich mit einem erfahrenen Model shooten und habe gefühlt keine Ahnung was ich machen soll. DEFCON 1 war angesagt. Meine Recherche nach Inspirationen konnte mich nicht beruhigen. Ich musste immer daran denken wie ich dem Ganzen irgendwie gerecht werden kann. Irgendwann nervte es mich und ich ließ es einfach auf mich zukommen. Denn Eigentlich kann ich nur gewinnen, denn wenn die Fotos scheiße werden, dann habe ich wenigstens die Erfahrung geerntet mit einem Pariser Fashion Show Model geshootet zu haben. Aber ehrlich gesagt beruhigte es mich nur ein bisschen.
Fotoshooting im Rotlichtmilieus von Montmartre in Paris
Als Sabrina und Dario in die Airbnb Wohnung kamen, wurde Dario kurz von Alessia geschminkt und wir begannen das Shooting. Zum Glück war Ada dabei, die mir mit dem Licht assistierte. Ich machte das was ich am besten kann, „improvisieren“. Man merkte Dario die 6 Jahre Erfahrung als Model sofort an. Das machte es leichter und ich konnte mich auf die Fotos konzentrieren. Wir hatten Fotos in der Wohnung und auf der Straße gemacht. Da wir uns im Künstlerviertel Montmartre einquartiert hatten und 200m vom Moulin Rouge entfernt wohnten, nutze ich die beleuchtenden Fenster des Rotlichtmilieus als Lichtquelle. Zwischendurch kam meine Videoleuchte zum Einsatz.
Angst kann auch was Gutes sein
Die Fotos sind meiner Meinung nach super geworden und meine Angst war unbegründet. Aber letzten Endes hat mich die Angst jemanden nicht gerecht zu werden zu diesen Fotos geführt, denn Angst kann auch was gutes sein. Man ist aufmerksamer und nimmt die bevorstehende Aufgabe nicht auf die leichte Schulter. Man sollte es einfach tun und nicht ans aufgeben denken, denn wenn man es durchzieht, dann kann man nur gewinnen. Man verliert wenn man aufgibt.
Die Fotoserie werde ich demnächst veröffentlichen. Hier ein kleiner Vorgeschmack: