Da ist sie endlich. Die erste spiegellose Vollformat Kamera von Canon. Die Canon EOS R. Einige lieben sie, Andere mögen sie nicht, weil sie keine eierlegende Wollmilchsau ist. In den meisten Fällen wird der fehlende Bildstabilisator, fehlende zweite Kartenslot und 4K Crop bemängelt. Das hat bereits den einen oder anderen Shitstorm hervorgebracht. Zurecht?
Datenübertragung als Ersatz für den fehlenden zweiten Kartenslot?
Eigentlich wollte ich mit dem Kauf bis nächstes Jahr warten. Aber ein Fotoladen hatte vor einigen Tagen eine „10 % Rabatt“ Aktion und so konnte ich nicht widerstehen. Ich bin in Bezug auf neuer Technik neugierig und möchte mir selbst ein Bild davon machen. Zu Anfang war die Canon EOS R für mich aufgrund des fehlenden zweiten Kartenslots raus. Aber dann hörte ich von der Möglichkeit die Fotos nach dem Auslösen direkt auf das Smartphone zu übertragen. Ich hatte bedenken wegen der Geschwindigkeit, denn bei Fuji funktioniert ein ähnliches Verfahren sehr langsam und ist für mich nicht zu gebrauchen. Also schlug ich jetzt zu um mir ein Bild davon zu machen.
Die Ergonomie ist mir sehr wichtig
Das Wichtigste an einer Kamera ist für mich die Ergonomie. Ich brauche eigentlich nur einen Spot zum fokussieren und das wars. Bis vor ein paar Monaten habe ich so meine Fotos gemacht und es hatte sehr gut funktioniert. Gegenüber neuer Technik bin ich nicht abgeneigt und ich bin mir sicher, dass der Augen AF bei einer Sony A9 genial und eine Bereicherung ist. Die Kamera möchte ich gerne für ein paar Wochen testen 🙂 Aber zurück zur Canon EOS R.
Ich muss mich mit der Kamera direkt wohlfühlen und sie muss gut in meiner Hand liegen. Ich fotografiere gerne mit meiner Fujifilm X-T2, aber sie ist für meine Hände leider zu klein und ich ertappe ich mich immer wieder, dass ich lieber zur Canon 5D Mark IV greife, da ich mit ihr besser arbeiten kann. Ich hatte mit der Fujifilm X-T2 zwei Hochzeiten begleitet. Nach 8 Stunden war meine Hand einfach nur verkrampft wie ne Bärenpranke. Okay, das ist überspitzt formuliert, aber mit der Canon 5D Mark IV funktioniert es einfach besser.
Bei der Canon EOS R hatte ich auf den ersten Bildern das Gefühl, dass die sehr gut in der Hand liegen muss. Und das tut sie auch. Sie liegt sogar besser in meiner Hand als die Canon 5D Mark IV. Aber ich habe mit ihr noch keine 12 Stunden Hochzeit fotografiert. Vielleicht sehe ich es danach anders. Von der Ergonomie bin ich jedenfalls begeistert. Die Tasten lassen sich individuell einstellen, was mir ebenfalls sehr gut gefällt. Leider habe ich noch nicht herausgefunden, ob man den Servo AF auf einen Button belegen kann, wie es bei der 5D Mark IV möglich ist und was genial ist. Ich glaube man kann dafür Face-Detect direkt aktivieren. Werde es in den nächsten Wochen testen, ob es ein würdiger Ersatz ist.
Was mir an der Canon EOS R gefällt
Was mir auf anhieb gut gefällt:
- EVF (schnell, klar und tolle Farben)
- Ergonomie (wie oben beschrieben)
- Schwenkbares Display
- Display oben ist sehr gut lesbar, auch bei Sonnenlicht
Was mir nicht gefällt
Was mir nicht gefällt ist, dass das Bild kurz stoppt, wenn man den Auslöser betätigt. Ob man es deaktivieren kann, weiß ich noch nicht und ob mich das in Zukunft stören wird, werde ich herausfinden. Bisher habe ich nur eine Handvoll Schnappschüsse gemacht. Eine Lösung wie bei der Sony A9 wäre mir lieber. Beim Auslösen erscheint kurz ein Rahmen am äußeren Rand des Bildschirms um zu symbolisieren, dass ein Foto gemacht wurde.
Das 4K Crop einige stört kann ich verstehen. Für mich ist es noch irrelevant. Was ich nicht ganz verstehen kann, dass viele Vlogger wegen des Crops abgehen. Wer möchte denn das Gesicht eines Vloggers in 4K sehen? 😀 Der fehlende zweite Kartenslot ist ein Problem. Deshalb werde ich das automatische Übertragen von Fotos auf das Smartphone testen. Bisher geht das sehr flott. Nach 1-2 Sekunden ist das Foto übertragen. Beeindruckend. Mir stellt sich die Frage, ob es den ganzen Tag funktioniert.
Der erste Eindruck ist sehr gut. Allerdings habe ich die Kamera noch nicht richtig getestet. Das werde ich in den nächsten Wochen machen. Ein Review folgt.